Ein neuer Eintrag für die Ehrentafel
27 Nov 2012 Das internationale Schachturnier der Blinden- und Sehbehinderten-Sportgruppe Bozen konnte in diesem Jahr mit einer Neuerung aufwarten, wurden doch aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums zum ersten Mal neun Runden gespielt. Mit 7,5 Punkten trug der als Nummer vier gesetzte Emil Muri aus Slowenien zum ersten Mal den Sieg davon.
Der 59-jährige Slowene blieb im Verlauf der neun Runden ungeschlagen, errang sechs Siege und teilte drei Mal den Punkt. Damit krönte er sich zum überlegenen Turniersieger dieser traditionellen Veranstaltung
Zu dieser trafen im Blindenzentrum "St. Raphael" 18 Teilnehmer aus vier Nationen ein. Organisator Herbert Großrubatscher, Manfred Perfler vom SC Wipptal Schach und Nikolas Fischnaller gesellten sich zu den Spielern hinzu, womit sich mit 21 Spielern eine beachtliche Teilnehmerliste ergab. Darunter befanden sich zahlreiche Spieler, die sich bereits in der Siegerliste befinden und das Turnier sehr gerne ein weiteres Mal gewonnen hätten.
So etwa Andreas Illic aus Deutschland. Mit 6,5 Punkten kam der Vorjahressieger auf den zweiten Rang. Auf Rang drei mit der etwas schlechteren Buchholzwertung folgt der Elofavorit Franc Mlacnik aus Slowenien. Er überstand das Turnier so wie Muri ohne Niederlage.
Hinter Hanspeter Kuhlmann kam Herbert Großrubatscher als Wertungsbester einer siebenköpfigen Gruppe auf den fünften Platz.
Eine Auszeichnung bei der Siegerehrung erhielt auch Antonio Zolet aus Trient. Als einziger Spieler war er bei allen 20 Turnieren mit von der Partie.
In jeder Hinsicht zufrieden war Herbert Großrubatscher. Seine Idee, das Turnier auf eine Distanz von neun Runden zu bringen, stieß allgemein auf große Zustimmung. "Besonders erwähnen möchte ich die Kompetenz und Hilfsbereitschaft unseres Turnierleiters Fritz Prosser, der das Turnier reibungslos über die Bühne brachte", schrieb er in seinem Turnierbericht.
Endstand:
| Rg. | Name | Nat | Elo | P | BH |
| 1. | Emil Muri | SLO | 2021 | 7,5 | 46,5 |
| 2. | Andreas Illic | GER | 2034 | 6,5 | 48,5 |
| 3. | Franc Mlacnik | SLO | 2131 | 6,5 | 48,0 |
| 4. | Hanspeter Kuhlmann | GER | 2032 | 6,0 | 49,0 |
| 5. | Herbert Grossrubatscher | ITA | 1847 | 5,0 | 47,5 |
| 6. | Giuseppe Pugliese | ITA | 1820 | 5,0 | 47,0 |
| 7. | Gerhard Zipko | AUT | 1815 | 5,0 | 45,5 |
| 8. | Rainer Fexa | AUT | 1742 | 5,0 | 44,5 |
| 9. | Reinhard Niehaus | GER | 1690 | 5,0 | 43,5 |
| 10. | Josko Delost | SLO | 1200 | 5,0 | 38,0 |
| 11. | Franc Vaupotic | SLO | 1200 | 5,0 | 34,5 |
| 12. | Marco Casadei | ITA | 1782 | 4,5 | 49,5 |
| 13. | Kurt Feuerstein | AUT | 1700 | 4,5 | 36,5 |
| 14. | Günther Saiko | GER | 1265 | 4,5 | 33,5 |
| 15. | Antonio Zolet | ITA | 1661 | 4,5 | 33,0 |
| 16. | Peter Sand | GER | 1843 | 4,0 | 46,5 |
| 17. | Roberto Sommadossi | ITA | 1559 | 4,0 | 29,5 |
| 18. | Manfred Perfler | ITA | 1601 | 3,5 | 36,5 |
| 19. | Josef Damianschitz | AUT | 1615 | 3,0 | 34,4 |
| 20. | Ernst Wurmig | AUT | 1357 | 3,0 | 31,5 |
| 21. | Nikolaus Fischnaller | ITA | 1200 | 2,0 | 32,0 |
Alle bisherigen Sieger des Blinden- und Sehbehindertenschachturniers:
1991: Enzio Melle (Ita)
1992: Josef Damianschitz (Aut)
1993: Martin Kowalczyk (Bozen)
1994: Herbert Grossrubatscher (Bozen)
1995: Franco Antonini (Ita)
1996: Martin Kowalczyk (Bozen)
1997: Martin Kowalczyk (Bozen)
1999: Paolo Accossano (Ita)
2000: Paolo Accossano (Ita)
2001: Franco Antonini (Ita)
2003: Rainer Fexa (Aut)
2004: Rainer Fexa (Aut)
2005: Hans Jagdhuber (Ger)
2006: Hanspeter Kuhlmann (Ger)
2007: Mauro Frattini (Ita)
2008: Franc Mlacnik (Slo)
2009: Franc Mlacnik (Slo)
2010: Hanspeter Kuhlmann (Ger)
2011: Andreas Illic (Ger)
2012: Emil Muri (Slo)
Ein Spitzenspiel: Emil Muri (links) gegen Favorit Franc Mlacnik
Mit seinem Fachwissen immer zur Stelle: Schachmeister und Schiedsrichter Fritz Prosser (rechts)
Siegerfoto: Andreas Illic, Emil Muri und Franc Mlacnik (von links nach rechts) mit Fritz Prosser
Ein Turnier feiert ein Jubiläum
22 Nov 2012 Die Blinden- und Sehbehindertensportgruppe Bozen richtet in diesen Tagen das traditionelle internationale Schachturnier aus. Mit dieser Austragung feiert der Organisator, Herbert Großrubatscher, gleichzeitig ein Jubiläum, findet es doch heuer zum 20. Mal statt. Das Jubiläum nimmt man zum Anlass für eine Änderung.
Die diesjährige Jubiläumsauflage kann zwar nicht mit einer Rekordbeteiligung aufwarten - die stammt aus dem Jahr 2010 mit 24 Teilnehmern-, die bisherige Anmeldeliste lässt den Organisator Herbert Großrubatscher aber vergnügte Töne anstimmen: "Wir erwarten 21 Teilnehmer aus Österreich, Deutschland, Slowenien und Italien!" freut sich der Grödner. Im Vorjahr nahmen nach zahlreichen kurzfristigen Absagen "nur" zwölf Spieler teil.
Aus Südtirol spielen Manfred Perfler (vom SC Wipptal Schach) und Nikolaus Fischnalller mit. Favorit ist der mehrfache Sieger Franc Mlacnik aus Slowenien, der mit einer Elozahl von 2131 Punkten die Nummer eins der Setzliste ist.
Aus Anlass des 20-jährigen Jubiläums des Turniers werden heuer zum ersten Mal neun Runden ausgetragen. Die Bedenkzeit beträgt pro Spieler 60 Minuten.
Wie bei jedem anderen Schachturnier gibt es auch hier eine Schreibpflicht. "Dazu verwenden die Spieler entweder die Blindenschrift oder einen MP3-Player, mit welchem die Notation sprachlich aufgezeichnet wird", erklärt Grossrubatscher. Über die Einhaltung der Regeln wacht der Bozner Schachmeister Fritz Prosser.
Das Turnier beginnt heute um 15 Uhr mit der ersten Runde und endet am Sonntag Vormittag. Wer die Gelegenheit hat, diesen Denksportlern bei ihrer Arbeit über die Schultern zu schauen, darf gerne vorbeikommen. Der Organisator würde sich freuen!