Veranstaltungen in Südtirol 2021

 

Blindenschach

 

Rundenturnier mit  deutschem Doppelsieg

 

01.12.2021 Trotz der derzeit wiederum nicht leichten Lage wegen der Corona-Epidemie gelang es der Sportgruppe der Blinden und Sehbehinderten auch in diesem Jahr, das bereits zur Tradition gewordene 28. internationale Schachturnier auszurichten. Schauplatz: das Blindenzentrum St. Raphael in Bozen.

 

Von Martin Kowalczyk

 

Waren ursprünglich 16 Teilnehmer vorgesehen, so reduzierte sich die Teilnehmerzahl bis zum Turnierbeginn auf zehn. Diese repräsentierten die Nationen Belgien, Deutschland Österreich und Italien.

Dadurch wurde die ursprünglich vorgesehene Rundenzahl von acht auf neun erhöht, und man spielte erstmals in der Geschichte dieser Veranstaltung  ein Turnier im italienischen System.

Im Laufe des Turniergeschehens setzte sich Elofavorit Gert Schulz aus Deutschland mit  sechs Siegen in Folge an die Spitze des Feldes. Im  siebten Spiel kassierte er jedoch eine Niederlage gegen seinen Landsmann Rainer Hahn. Doch mit zwei weiteren Erfolgen und damit acht Punkten in der Endabrechnung konnte der im Juni zum deutschen Südwestmeister gekrönte Schulz auch das Turnier 2021 in Bozen klar für sich entscheiden.

Sein Bezwinger Hahn belegte am Ende mit seinen sieben Zählern Rang zwei vor dem punktgleichen Österreicher Gerhard Zipko. Zipko hat das Bozner Blindenschachturnier bereits vor einigen Jahren gewonnen.

Mit zwei Punkten Rückstand  erspielte ein  treuer Gast aus Genua, Giuseppe Pugliese, als bester Italiener den vierten Platz. In Abwesenheit des Organisators der letzten Ausgaben und zweifachen Italienmeisters, Herbert Grossrubatscher  übernahm erstmals eine Frau die Rolle des besten Südtirolers. Katrin Joris errang drei Punkten den siebten Platz.

 

28. int. Bozner Blindenschachturnier

vom 25. bis 29. November 2021

 

Endstand nach 9 Runden:

 

Das Siegerbild des Blindenschachturniers:

Schiedsrichter Fritz Prosser, Gerhard Zipko, Gert Schulz, Rainer Hahn und Organisator Nikolaus Fischnaller

Veranstaltung in Südtirol

 

Noch zwei Gewinner des 16. Bozner Open

 

01.08.2021  Ein Blick zurück auf das Bozner Open. In diesem Beitrag lassen wir das B- und C-Open Revue passieren und lassen den Sieger des A-Opens zu Wort kommen. FM Francesco Seresin hat für uns die Partie aus der dritten Runde kommentiert.

Nachdem bereits der Sieg von FM Seresin im A-Open eine faustdicke Überraschung war, so hatte mit dem Sieger der B-Gruppe gewiss auch niemand gerechnet. Der kommt aus Brixen, wurde kurz vor dem Turnierbeginn 16 Jahre alt und war „nur“ die Nummer 18 der Setzliste: Viktor Hulinskyy. In einem toten Rennen verwies er dank der besseren Drittwertung David Sedlmayr aus Deutschland (Nummer eins der Setzliste) und Emre Furkan Mercan (Nummer zwei) aus der Türkei auf die weiternen Podestränge.

Hulinkyy blieb ungeschlagen, siegte drei Mal und teilte zwei Mal den Punkt. 

Auf den Rängen fünf bis acht landeten mit Davide Casisa (Richter/Lask) und Alessandro Danti (Arci Scacchi), Manuel Perathoner (Gröden) und Jakob Klotzner (CSK Merania) gleich vier Südtiroler Spieler unter den besten Zehn. 

Im C-Open ließ sich Jonas Unterweger vom SC Richter/Lask zum Sieger feiern. Dabei zeigte er der Konkurrenz klar und deutlich sein Können auf, indem er alle fünf Partien für sich entschied.

Damit wiederholte er den Vorjahreserfolg.

Die nächsten Plätze gingen an Christoph Franceschini, Claudio Tomisich und Christian Unterweger.

 

Und zum Schluss dieses Beitrags eine kommentierte Partie von Francesco Seresin. Er hat seine Partie gegen Vitaly Gurvich unter die Lupe genommen und uns seine Analyse zukommen lassen.

 

Francesco Seresin (2371) –

Vitaly Gurvich (2250)

Königsindisch E62

Kommentar nach Francesco Seresin

Das ist die Partie der dritten Runde des Bozner Opens 2021. Nachdem ich die ersten beiden Partien gewann, traf ich erstmals in diesem Turnier auf einen Titelträger, gegen den russischen FM Vitaly Gurvich, Jahrgang 2002. Da mir dessen Stärke bewusst war, wählte ich eine ruhige und risikolose Eröffnung aus. 

1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sf3 Lg7 4.g3 0–0 5.Lg2 d6 6.Sc3 Lg4 Ein seltsamer Zug. Üblicher und gebräuchlicher sind 6...Sc6 oder 6...Sbd7.

7.h3 Nach 7.0–0 folgt 7...Dc8 mit der Idee, den starken weißen Fianchettoläufer zu entfernen.

7...Lxf3 8.Lxf3 Sc6 9.0–0 Sd7 Ein weiterer, merkwürdig anmutender Zug. Indem Schwarz den Springer zieht, macht er die Diagonale für seinen Läufer frei und übt Druck auf den Punkt d4 aus.

10.e3 e5 Hier galt es eine Entscheidung zu treffen: Auf e5 schlagen oder mit dem Bauern vorrücken? Nach 11.dxe5 Sdxe5 12.Le2 Te8 hat Weiß Probleme mit der Entwicklung des Lc1. Deshalb...

11.d5 Scb8 Schwarz hat die Absicht, den Springer über a6 auf c5 zu positionieren. Besser wäre 11...Se7 gewesen.

12.e4 a5 13.Tb1 Jetzt kann ich davon profittieren, dass der Nachziehende mit seinem Plan zu langsam war. Mit dem blockierten Zentrum kann ich nun auf dem Damenflügel aktiv werden.

13...Sa6 14.a3 Sb6 Angriff auf c4. 

15.Le2 h5?! Der erste Fehler meines Gegners. Durch das verfrühte Vorrücken des Bauern am Königsflügel wird es für Schwarz nun viel schwieriger, den befreienden Vorstoß f7-f7 anzubringen, und so Druck auf das weiße Zentrum auszuüben. Ohne unter Druck zu stehen, wird Weiß in seiner Absicht erleichtert, das Geschehen auf den Damenflügel zu verlagern. Vorzuziehen war 15...Dd7 16.Kg2 a4 17.Le3 Sc5 und die weißen Aktivitäten auf dem Damenflügel sind vorerst eingebremst.

16.b4 axb4 17.axb4 h4 Jetzt ist der f5-Vorstoß für immer verhindert, und Weiß hat viel Zeit, auf dem Damenflügel den Durchbruch vorzubereiten. 

18.g4 De7 18...f5 19.gxf5 gxf5 20.exf5 Txf5 scheitert bereits an 21.Lg4. Weiß beherrscht nicht nur die weißen Felder, der Nachziehende verliert an dieser Stellte auch die Qualität.

19.Le3 Sd7 20.Dd2 Tfd8 Schwarz bleibt nichts anderes mehr übrig als auf dem übrig gebliebenen Raum zu manövrieren.

21.Tfc1 Lf8 22.Sa4 Die weißen Figuren sind optimal platziert und alles ist bereit für den Durchbruch c4-c5.

22...c5!? Genau diesen Durchbruch wollte Schwarz verhindern. Im Nachhinein wird klar, dass einige schwache Felder zurückbleiben, auch weil dem Nachziehenden der weißfeldrige Läufer fehlt. 

23.dxc6 bxc6 24.b5 cxb5 25.cxb5 Sac5 26.Sxc5 Sxc5 26...dxc5 wäre aus positioneller Sicht noch schlechter gewesen.

27.Dd5! Die weiße Dame beginnt, die ungedeckten weißen Felder zu beherrschen, und der Läufer bereitet sich ebenfalls darauf vor, auf der Diagonale a2-g8 aktiv zu werden. Die Stellung ist zu diesem Zeitpunkt bereits sehr vorteilhaft für Weiß. Jetzt heißt es den richtigen Moment abzuwarten um auf c5 zu tauschen, dann den b-Bauern zu nutzen, nachdem ein Spiel mit ungleichen Läufern entstanden ist. 

27...Tdb8 28.Lc4 Kg7 29.Ta1 Ta7 30.Tcb1? Viel besser gewesen wäre 30.Txa7 Dxa7 31.Lxc5 dxc5 (oder 31...Dxc5 32.Dxf7+ Kh6 33.g5+ Kxg5 34.Kh1! gefolgt von Tg1+ und Weiß gewinnt) 32.Dxe5+ mit überlegener Stellung.

30...Tab7 31.Kg2 Df6 Es ist der Moment gekommen, den Springer abzutauschen und die Schwächen auf den weißen Feldern auszunutzen. 

32.Lxc5 dxc5 33.Ta6 De7 Falls 33...Dxa6 so 34.bxa6 Txb1 35.a7

34.Td1 Jetzt kontrolliert Weiß auch die d-Linie. 

34...Tc7 35.b6 Tcb7 36.Dc6 Kh6 37.Td3 Mit der Idee, den Turm über das Feld f3 auch auf der f-Linie entscheidend in Stellung zu bringen. 

37...Kg5 38.Tf3 f6 39.Ld5 Nachdem sich die Dame aus dem Zentrum fortbewegt hat, ist auf dem schönen Feld d5 Platz für den Läufer!

39...Lg7 40.Db5 Td7 41.Dc4 Droht 42.Dc1matt.

41...Kh6 42.Tfa3 Kh7 43.Tb3 Lf8 44.b7 Nun wird auch noch der Bauer gefährlich. 

44...Td6 45.Tbb6 Txb6 46.Txb6 Kg7 47.Da6 Die Schwerfiguren sind vereint und beherrschen jetzt auch noch die sechste Reihe.

47...Dd8 48.g5! Der Tropfen, der das Fass zu überlaufen bringt! Mit dem passiven Turm auf b8 und der schwachen sechsten Reihe ist die schwarze Stellung kaum noch zu halten. 

48...Le7 48...fxg5 scheitert an 49.Txg6+ Kh8 50.Th6+ Lxh6 51.Dxh6matt.

49.gxf6+ Lxf6 50.Td6 De7 51.Dc6 1:0 Mit der Drohung 52.Td7 konfrontiert gab Schwarz die hoffungslose Stellung auf. Mit diesem Sieg konnte ich mit den Großmeistern Popov und Grachev gleichziehen.

 

 

Jonas Unterweger

 

 

Viktor Hulinskyy

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„Pokerspieler“ Seresin deckt die Karten auf

 

26.07.2021 Der Trientner Fide-Meister Francesco Seresin hat zum zweiten Mal nach 2019 das Bozner Open gewonnen. Sein Turniersieg im prachtvollen Merkantil-Gebäude in der Südtiroler Landeshauptstadt kommt einer kleinen Sensation gleich, denn als haushohe Favoriten waren russische Hauptdarsteller am Start.

Popov oder Grachev? Als bekannt wurde, dass diese beiden Großmeister mit  einer Ratingwertung von über 2.600 Punkten auf ihrer Visitenkarte aus Moskau anreisen würden, schien klar zu sein, dass der Sieg nur über diese zwei Elo-Schwergewichtler gehen würde. Zumal der Abstand auf den Setzlistendritten über 200 Punkte betrug – im internationalen Schachsport eine kleine Ewigkeit.

Doch es kam anders. Schach ist ein Pokerspiel, bei dem jeder ein Ass im Ärmel hervorholen kann. Das tat die Konkurrenz wann immer es ging. Und am Ende kann auch nicht verschiegen werden, dass sich die Favoriten in dem für sie ungewohnten Turnierformat mit nur fünf Runden verpokert haben.

Grachev und Popov, die wie Seresin mit drei Siegen aus den ersten drei Runden ihr Soll erfüllten, saßen sich in der vierten Runde gegenüber. Nach den Zügen 1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sc3 Lb4 4.Dc2 0–0 5.e4 d5 6.e5 Se4 7.Ld3 c5 8.Sf3 cxd4 9.Sxd4 Sd7 10.Lf4 Dh4 lag die Einladung zur Punktteilung praktisch auf dem Tisch und wurde nach 11.g3 Dh5 12.Le2 Dh3 13.Lf1 Dh5 14.Le2 Dh3 15.Lf1 Dh5 16.Le2 Dh3 von Popov angenommen.

Am Nebentisch spielten die beiden FM Arthur Kruckenhauser und Seresin ebenfalls remis, womit der Trientner den alleinigen Sprung an die Tabellenspitze verpasste.

Nun war damit zu rechnen, dass von den Spielern mit 2,5 Punkten FM Andrey Tsvetkov zur Spitze aufschließen würde. Dazu kam es nicht, den sein um über 600 Elopunkte schlechter bewerteter Gegner sorgte für eine weitere Überraschung. Quentin Haller sorgte nach einem sehenswerten taktischen Geplänkel im Mittelspiel dafür, dass der Vormittag für seinen Gegner nicht mit dem erwarteten Ergebnis endete: Remis!

Und es blieb bei der Dreifachführung mit Popov, Seresin und Grachev, gefolgt von acht Spielern mit einem halben Punkt weniger.

GM Popov bekam es am Nachmittag mit der Frauen-GM Alina Bivol zu tun, am Spitzenbrett griff Grachev gegen Seresin nach dem Turniersieg. Popov erspielte sich eine aussichtsreiche Stellung und trachtete danach, der schwarzen Königsstellung den Garaus zu machen. Am ersten Brett spielte Seresin mit den weißen Steinen eine solide Partie und erarbeitete sich eine Stellung mit einer leichten Initiative.

Am  zweiten Brett stemmte sich Bivol nach besten Kräften gegen die Niederlage. Es gelang ihr sogar, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, was ihr gestattete, ihrem Gegner ein Remisangebot zu unterbreiten. Konsterniert starrte Popov aufs Brett und willigte in den Friedensschluss ein.

Darauf hat Seresin offenbar nur gewartet. Die aktive Figurenstellung machte es möglich, eine Zugwiederholung herbeizuführen, was die Punktteilung sicherte.

Der Blick ging zu den Verfolgern, die bei einem Sieg zum führenden Trio aufschließen hätten können. Vier der fünf Partien endeten ebenfalls im Remishafen, aber einer kam durch: FM Danila Pavlov besiegte mit den schwarzen Steinen FM Stefano Bonagura. Der Meraner haderte nach der Partie mit sich selbst: „Schade, ich hätte beste Chancen gehabt, die Partie zu gewinnen!“

Als Hauptschiedsrichter Gerhard Bertagnolli die Schlussrangliste publik machte, hatte Seresin allen Grund, mit strahlendem Gesicht aus dem Turniersaal zu laufen. ER hatte die beste Wertung: Siegerpokal und das erste Preisgeld gehörten ihm.

Als bester Südtiroler ging schließlich Quentin Haller hervor. Er blieb im Lauf der fünf Runden ungeschlagen und beendete das Turnier mit 3,5 Punkten auf dem hervorragenden zehnten Platz. Nennenswert ist sein FIDE-Elozuwachs von über 110 Punkten, womit er nun bald Spieler der ersten nationalen Kategorie sein wird.

Am Abend konnten die Preisträger ihren Lohn in Empfang nehmen. Die Preisverteilung nahmen Turnierdirektor Luca D'Ambrosio, der Präsident des ASD Arci Scacchi, Arnaldo Brandolese sowei Lukas Pichler und Theo Dipoli vom russischen Zentrum Borodina vor.

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Finale: Grachev gegen Seresin

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FM Seresin düpiert die Favoriten

 

25.07.2021 Das Bozner Open ist entschieden. Der Sieger heißt zum zweiten Mal Franceso Seresin. Der FIDE-Meister aus Trient trug einen knappen Wertungssieg davon, womit er den Favoriten GM Popov unnd GM Grachev ein Schnippchen schlug. Im B-Open siegte der Brixner Viktor Hulinskyy, Jonas Unterweger wiederholte im C-Turnier seinen Vorjahressieg.

Ein ausführlicher Bericht folgt. 

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Das Siegerfoto des Bozner Opens: FM Seresin, GM Grachev, FM Pavlov, GM Povop und FM Zsvetkov

Veranstaltung in Südtirol

 

Die Favoriten lassen nichts anbrennen

 

25.07.2021 Am gestrigen Samstag fanden beim Bozner Open die Runden zwei und drei statt. Die großen Favoriten, GM Popov und GM Grachev, sicherten sich wie erwartet zwei Brettpunkte und teilen sich die Führung mit FM Seresin.

In der zweiten Runde spielten auf den ersten zehn Brettern ausschließlich die Sieger der ersten Runde gegeneinander. Duelle zwischen Titelträgern blieben dabei aus; diese hatten mit ausschließlich schlechter bewerteten Gegner zu tun. Die wehrten sich nach besten Kräften: Edoardo Piccirillo und Johannes Lerch nahmen ihren Gegerinnen, WGM Alina Bivol und IM Olga Ziminia, zumindest ein Remis ab. Und wie schon in der ersten Runde so tanzte auch am Vormittag einer der Titelträger aus der Reihe. Es erwischte FM Davide Olivetti, der gegen Philip Hengl die Segel streichen musste. Der 14-jährige Nordtiroler sorgte damit gleich für die nächste Überraschung, nachdem er am Freitag FM Bonagura bezwungen hat.

Hengl bekam es am Nachmittag mit Grachev zu tun. Der russische Großmeister war für den Überflieger dann doch eine Nummer zu groß. Am Spitenbrett setzte sich GM Popov durch. Er gewann gegen den 19- jährigen Danila Pavlov, der vor drei Jahren zum FIDE-Meister aufstieg. Friedllich endete das Duell der beiden Titelträgerinnen Zimina und Bivol und jenes zwischen FM Tsvetkov und dem jungen österreichischen FM Arthur Kruckenhauser.

Zum Sieg  kam in dieser dritten Runde FM Francesco Seresin auf Kosten seines Titelkollegen Vitaly Gurvich. Er führt zusammen mit den beiden Großmeistern verlustpunktfrei die Rangliste an. Mit einem halben Punkt weniger folgt neben FM Kruckenhauser und Tsvetkov auch Quentin Haller. Der Wipptaler siegte mit den schwarzen Steinen gegen Piccirillo und sorgte so für die nächste Überraschung.

Am Sonntagvormittag kommte es in der vierten Runde zum Aufeinandertreffen zwischen den beiden Großmeistern am ersten Brett. Kruckenhauser setzt sich mit Seresin auseinanders, Haller darf sich am dritten Brett gegen Tsvetkov beweisen.

Im B-Open besetzten vorerst ausschließlich einheimische Denksportler die vorderen Positionen. Davide Casisa, Manuel Perathoner, Viktor Hulinskyy und Alessandro Danti haben je 2,5 Punkte erzielt. Im C-Open haben sich drei Spieler mit der vollen Punktzahl an die Spitze gesetzt, darunter Jonas Unterweger, der Vorjahressieger.

Hautpschiedsrichter Gerhard Bertagnolli (im Bild links) und Turnierdirektor Luca D'Ambrosio, der 94 Spieler aus fünf Nationen willkommen hieß, können mit dem bisherigen Verlauf zufrieden sein.

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Veranstaltung in Südtirol

 

Gelungener Auftakt in Bozen

 

23.07.2021 Über den Auftakt des Bozner Opens dürfte sich vor allem Niccolò Casadio gefreut haben, hat er doch seine erste Partie gegen die Nummer zwei des Turniers, GM Boris Grachev, bestritten. Eine Überraschung ist aber ausgeblieben.

Wie erwartet sind die 42 Teilnehmer des A-Opens vollzählig im Merkantilgebäude von Bozen erschienen. Was sich in den letzten Tagen abzeichnete, wurde am späten Nachmittag zur Gewissheit: Noch nie war das Bozner Open derart stark besetzt. Allein die Anwesenheit der russischen Delegation aus Moskau, die dank der Zusammenarbeit mit dem russischen Zentrum Borodina möglich wurde, sorgt für einen besonderen Eintrag in die Geschichtsbücher dieser Veranstaltung. Elf Titelträger bei einem fünfrundigen Wochenend-Turnier: Das gibt es nicht alle Tage.

Die turmhohen Favoriten aus der russischen Hauptstadt Moskau ließen zum Auftakt auch gar nichts anbrennen und trugen ihrer Setztlistenplatzierungen Rechnung. Von den elf Titelträgern kamen allerdings nicht alle ungeschoren davon: Der Nordtiroler Philip Hengl sorgte mit dem Sieg über FM Stefano Bonagura für die erste faustdicke Überraschung.

Die 16. Auflage des Bozner Opens wurde eröffnet vom Michl Ebner, dem Präsidenten der Hammelskammer, Dimitri Shtodin, dem russischen Konsul, Bürgermeister Renzo Caramaschi, Daria Puskova, der Direktorin des russischen Zentrums in Rom, Nikolay Dylev, der als Vertreter der Stadt Moskau angereist ist, und Theo Dipoli, dem Vizepräsident des russischen Zentrums Borodina.

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GM Grachev gegen Casadio

 

 

 

Eröffnungszeremonie

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Bozner Open mit blendender Besetzung

 

22.07.2021 Die Südtiroler Landeshauptstadt steht ab Morgen ganz im Zeichen des 16. Bozner Opens. Was unter den gegebenen Voraussetzungen möglich ist, hat Turnierdirektor Luca D’Ambrosio für die Veranstaltung zugelassen; und er hat schon jetzt guten Grund, sich zufrieden die Hände zu reiben…

Ein Blick auf die Teilnehmerliste des A-Opens verrät die Qualität des diesjährigen Weekend-Turniers ohne dafür lange Studien betreiben zu müssen: Unter den bisher 41 eingeschriebenen Spielern befinden sich nicht weniger als elf Titelträger, darunter zwei Großmeister, eine WGM, eine IM und sieben FIDE-Meister.

Die beiden Großmeister, die als turmhohe Favoriten um den Turniersieg spielen werden, kommen aus Moskau und haben über 2.600-FIDE-Elopunkte auf der Visitenkarte stehen. Als Nummer eins führt der einstige U18-Weltmeister Ivan Popov die Setzliste an, gefolgt von seinem Titelkollegen Boris Grachev.

Ebenfalls aus Moskau ist WGM Alina Bivol angereist. Die 25-jährige war 2015 Vizeweltmeisterin der U20-Altersklasse.

Möglich wurde das durch die Zusammenarbeit mit dem russischen Zentrum Borodina, welches die Feierlichkeiten zum Gedenken an die Schach-WM in Meran vor 40 Jahren vorbereitet hat.

Die Teilnahme der russischen Delegation, die mit sechs Titelträgern zur einzigartigen Besetzung dieses Turniers beiträgt, wurde vorgestern bestätigt.

Einen schweren Stand haben hier die beiden Südtiroler FM Stefano Bonagura und FM Davide Olivetti. Sie sind die Turniernummern neun und zwölf. Die eine und andere Überraschung ist den beiden durchaus zuzutrauen.

Das 16. Bozner Open 2021 beginnt morgen um 16.30 Uhr mit der ersten Runde.

Das Amt des Hauptschiedsrichters hat Gerhard Bertagnolli übernommen.